Primaten

Die Primaten sind eine Gruppe von Säugetieren, dazu gehören Lemuren, Loris, Galagos, Koboldmakis, Affen und Menschenartige. Wir als Menschen gehören zu dieser Gruppe. Die meisten Primate können in tropischen oder subtropischen Wäldern von Amerika, Afrika und Asien gefunden werden. Es gibt einige Beispiele von Primate (ausser Menschen), die ausserhalb der tropischen Wälder leben. Der bergbewohnende Japanmakake zum Beispiel lebt im Norden von Honshū, das 8 Monate im Jahr mit Schnee bedeckt ist! Der Berberaffe lebt in den Atlasgebirgen von Algerien und Marokko. Einige Primaten leben auf hochgelegenen Bergen. Die schwarze Stumpfnase zum Beispiel, lebt im Hengduan-Gebirge bei Höhen von 4700 Meter. Der weltgrößte Primat, der Berggorilla, kann bei 4200 Meter im Virunga-Gebirge gefunden werden. Die meisten Primaten mögen es nicht zu schwimmen, ein paar von ihnen sind jedoch gute Schwimmer und fühlen sich in Sümpfen und wässrigen Gebieten wohl. Die Sumpfmeerkatze zum Beispiel, hat leicht verwebte Finger, welche beim Schwimmen helfen. Zu guter Letzt gibt es noch einige Affen, die in unserer Nähe leben. Zum Beispiel der Rhesusaffe, welcher nah an von Menschen besiedelten Gebieten lebt.

Der kleinste lebende Primat ist Madame Berthes Mausmaki, der nur 30 Gram wiegt und der größte lebende Primat ist der riesige Berggorilla, der ungefähr 200 Kilogramm wiegt. Der größte überhaupt Primat ist der 3 Meter  hohe Gigantopithecus.

Der Ring-Angebundene Maki ist einer der lautesten Primas
Der Katta ist einer der lautesten Primaten

Einige Primate leben nicht hauptsächlich auf Bäumen, sondern auch auf dem Land. Zum Beispiel Menschenaffen und Paviane. Die meisten Primaten sind dazu fähig, auf Bäumen zu klettern. Sie können von Baum zu Baum hüpfen, auf 2 bis 4 Gliedmaßen und Fingerknöchel gehend und zwischen Baumästen springend. Bushbabys klettern auf vertikale Baumspitzen und springen dann! Klammeraffen bewegen sich, indem sie von einem Baum zum nächsten schwingen. Orang-Utans bewegen sich durch die Verwendung ihrer Arme und Beine fort, um ihre schweren Körper durch die Bäume zu tragen. Schimpansen und Gorillas gehen auf den Fingerknöcheln und sind in der Lage sich auf zwei Gliedmaßen für kurze Distanzen fortzubewegen.

Primaten haben große Gehirne im Vergleich mit anderen Säugetieren. Sie haben zwei Augen Seite an Seite auf der Vorderseite ihrer Köpfe. Diese arbeiten zusammen, um ihnen dabei zu helfen, Objekte genaustens zu lokalisieren. Tiere wie Fische und Pferde besitzen nicht solche Augen wie Primaten. Die meisten Primaten besitzen opponierbare Daumen, welche ihnen beim Greifen von Dingen helfen. Manche haben Schwänze, die ihnen beim Graben oder beim Schutz vor Feinden helfen. Einige Primaten bevorzugen es allein zu leben, andere leben in Paaren und der Rest lebt in grossen Gruppen.

Die Augen von Primaten zeigen nach vorne. Sie haben 5 Finger bzw. Zehen an jedem Gliedmaß mit Nägeln am Ende jedes Fingers bzw. Zehs. Die Unterseiten der Hände und Füße haben sensible Ballen an den Fingerspitzen. Das bedeutet, dass ihre Fingerspitzen sensibel auf Druck, Temperatur und Schmerz reagieren. Das Schlüsselbein der Primaten ist auf eine Weise gebaut, die es ihnen erlaubt sich sehr gut fortzubewegen.

Primaten werden langsamer erwachsen als andere Säugetiere der selben Größe. Sie leben länger – vor allen Dingen die Weibchen. Alle nichtmenschlichen Primatensäuglinge werden von ihren Müttern gestillt und die Babys verlassen sich auf ihre Mütter im Bezug auf Fellpflege und Transportation. Bei einigen Spezies werden Säuglinge von den Männchen einer Gruppep beschützt und fortgetragen, besonders wenn es sich bei den Männchen um ihre Väter handelt. Die Neffen und Tanten können ebenfalls beim Aufpassen auf die Babys helfen. Die Primate ergattern ihre sozialen und kämpferischen Fähigkeiten durch das Spielen miteinander.

Der Bonobo oder Zwerg-Schimpanse
Der Bonobo, oder auch Zwergschimpanse

Die meisten Primaten fressen Früchte, Blätter, Harz und Insekten. Die Brüllaffen zum Beispiel, fressen Blätter. Seidenaffen fressen Harz – sie besitzen starke Schneidezähne, die es ihnen ermöglichen, Baumrinden zu öffnen um so an das Harz zu gelangen. Primaten haben Klauen, um auf Bäumen zu klettern während sie fressen. Der Aye-Aye hat nagetierähnliche Zähne und einen langen, dünnen Mittelfinger. Er tastet Bäume wie ein Specht ab, um Insektenlarven zu finden. Dann zerkaut er die Löcher im Holz und tut seinen langen und dünnen Mittelfinger hinein, um die Larven aus dem Baum zu ziehen. Manche Primate, sowie die Mangaben haben dicken Zahnschmelz auf ihren Zähnen, der ihnen dabei hilft robuste Früchte und Samen zu knacken, die andere Affen nicht öffnen können.

Der Dschelada ist der einzig bekannte Primat, der sich nur von Gras ernährt. Koboldmakis fressen Insekten, Krebstiere, kleine Wirbeltiere und Schlangen – inklusive giftigen Schlangen! Kapuzineraffen fressen alle Arten von Nahrung wie Früchte, Blätter, Blumen, Blüten, Nektar, Samen, Insekten und andere wirbellose Tiere, Vogeleier und kleine Wirbeltiere wie Vögel, Echsen, Eichhörnchen und Fledermäuse. Der gewöhnliche Schimpanse hat eine große Auswahl in seinem Ernährungsplan, dazu gehören andere Affen, zum Beispiel der westafrikanische Stummelaffe.

Die International Union for Convervation of Nature (IUCN) hat mehr als ein Drittel der Primaten als ernsthaft gefährdet eingestuft. Die meisten von ihnen sind gefährdet aufgrund der Waldzerstörung, der Tötung von einer großen Anzahl an wilden Affen um die Landwirtschaft zu schützen, illegale Jagd für die Verwendung in der Medizin, als Haustiere und auch als Nahrung.