Was ist ein Säugetier?
Wir alle kennen Säugetiere – wann immer man Leute nach Tieren fragt, denken sie zunächst an Säugetiere – Katzen, Hunde, Pferde und so weiter. Säugetiere sind uns vertrauter als alle anderen Tiere, obwohl es davon “gerade einmal” 5400 verschiede Arten gibt, während beispielsweise Insekten dagegen Abermillionen verschiedener Arten vorweisen können!
Hier einige typische Merkmale von Säugetieren:
Zunächst einmal sind Säugetiere eine Klasse der Wirbeltiere. Und wie alle Wirbeltiere haben Säugetiere
- Knochen – vor allem eine Wirbelsäule
- größtenteils einen Schwanz und einen Mundholraum
Doch anders als andere Wirbeltiere
- geben Säugetiere Milch, mit der sie ihre Neugeborenen ernähren. Wir kennen alle Kuhmilch, doch tatsächlich geben alle Säugetiere Milch, wie zum Beispiel Katzen, Mäuse, Hunde, Fledermäuse – sogar der Langschnabeligel oder der Buckelwal!
- haben Säugetiere Haut und Haare – obwohl einige Wale diese nach der Geburt verlieren.
- Säugetiere haben eine (mehr oder weniger) konstante Körpertemperatur. Auch Vögel haben diese Eigenschaft, während Reptilien, Amphibien und Fische wechselwarm sind.
Außerdem haben nahezu alle Säugetiere genau 7 Halswirbel, ein Herz mit 4 Kammern und das Äußere eines Säugetier-Gehirns hat eine einmalige, gewundene Struktur. Verglichen mit anderen Tieren lernen Säugetiere weitaus mehr von ihren Eltern, sind intelligenter und müssen mehr Nahrung aufnehmen.
Und falls ihr nicht schon selbst darauf gekommen seid – Menschen sind auch Säugetiere!
Welches ist das weltgrößte Säugetier?
Einige der weltgrößten Tiere sind Säugetiere, genauso wie das weltweit größte Tier überhaupt: Der Blauwal! Diese gigantische Kreatur kann zu der Länge von 7 Autos und zu dem Gewicht eines Boeing-747-Passagierflugzeugs heranwachsen! Die größten und schwersten lebenden Landtiere (die Giraffe und der Afrikanische Elefant) sind auch Säugetiere!
Welche Unterklassen der Säugetiere gibt es?
Es gibt rund 5400 unterschiedliche Arten von Säugetieren. Säugetiere bilden eine Gruppe von Tieren, die man Klasse nennt. Wissenschaftler nennen diese Klasse Mammalia und sie ist in kleinere Gruppen eingeteilt, die sich Ordnungen nennen. Die Fachwelt debatiert noch immer darüber, wie man diese Gruppen am besten kategorisieren sollte, doch die folgende Liste kommt dem heutigen Stand recht nahe:
- Kloakentiere sind eine sehr kleine Gruppe äußerst ungewöhnlicher Säugetiere, zu der das Schnabeltier und der Schnabeligel gehören. Sie sind auch die einzigen Säuger die Eier legen!
- Beuteltiere leben größtenteils in Australien, mit einigen Außnahmen in Südamerika. Neugeborene Beuteltiere überleben nur, wenn sie schnell in den Beutel ihrer Mutter schlüpfen. Es gibt einige Überfamilien der Beuteltiere:
- Die Opossums aus Südamerika, auch Didelphidae genannt, sind Allesfresser und leben in Bäumen. Sie haben ein extrem leistungsstarkes Immunsystem, wodurch sie sogar den Biss einer Klapperschlange überleben können! Außerdem haben sie mehr Zähne als jedes andere an Land lebende Säugetier.
- Die Opossummäuse, oder Caenolestidae, leben auch in Südamerika. Sie sehen wie eine kleinere Version der Opossums aus.
- Die Chiloé-Beutelratte (oder “Kleiner Bergaffe”, wie sie die Chilenen gerne nennen) ist die einzige lebende Art der Ordnung Microbiotheria. Sie hat etwa die Größe einer Maus, aber einen längeren, dickeren, vielseitiger einsetzbaren Schwanz, eine spitzere Nase und die Opossum-typische Augenschattierung.
- Die Raubbeutlerartigen (auch “Dasyuromorphia” genannt) bilden eine Gruppe, zu der viele in Australien ansässige Fleischfresser gehören – wie Beutelmarder, Ameisenbeutler, der ausgestorbene Tasmanischen Wolf (oder Beutelwolf) und der gefährdete Tasmanische Teufel.
- Es gibt nur 2 Arten der Beutelmulle (oder Notoryctemorphia), die sehr schwer zu unterscheiden sind. Ihre Beutel öffnen sich nach hinten, sodass sie sich nicht mit Sand füllen, während diese maulwurftartigen Kreaturen sich durch die Dünen Australiens wühlen.
- Der Kaninchennasenbeutler (eng. “Bilby”) und die anderen 19 noch lebenden Arten der Nasenbeutler gehören einer Gruppe namens Peramelemorphia an.
- Die Diprotodontia (griech. für “zwei Vorderzähne”) sind all die wirklich bekannten Beuteltiere – die Kängurus und Koalas, zusammen mit den Wallabys, Possums und natürlich den Wombats. Außerdem gehört das größte Beuteltier der Welt zu dieser Ordnung: Das Rote Riesenkänguru.
- Es gibt außerdem zwei ausgestorbene Beuteltier-Gruppen. Eine, deren Mitglieder wie Säbelzahntiger aussahen, und eine mit bumerangförmigen Zähnen!
- Die meisten Beuteltiere sind Plazentatiere, oder auch “Höhere Säugetiere” (Eutheria) genannt. Sie sind unterteilt in insgesamt 21 Ordnungen:
- Die Afrosoricida (eine Kombination aus lat. und griech. für “Sieht aus wie eine afrikanische Spitzmaus”!) umschließen die Tenreks und Goldmulle. Das sind Insektenfresser, die im Süden Afrikas und in Madagaskar leben.
- Die Elefantenrüsselmäuse, oder Macroscelididae, leben auch in Afrika. Ihren Namen verdanken sie ihrer langen Nase.
- Die Röhrenzähner (Tubulidentata) umfassen nur eine Art, das Erdferkel. Sein wissenschaftlicher Name basiert auf der ungewöhnlichen Röhrenform seiner Zähne. Seine Nahrung bilden fast ausschließlich Ameisen und Termiten, doch in seltenen Fällen auch eine skurile, unterirdisch wachsende Art Melone!
- Die Schliefer (Hyracoidea) sind im Nahen Osten und Afrika lebende Tiere, die man aus der Ferne durchaus für Hasen halten könnte. Sie fressen Gras und Blätter.
- Die Bezeichnung Proboscidea kommt von dem griech. wort “proboskis” für Rüssel. Die einzigen noch lebenden Arten dieser Ordnung sind die drei verschiedenen Elefantenarten, einschließlich des weltgrößten Landtieres, dem Afrikanischen Elefanten. Ausgestorbene Arten dieser Ordnung sind das Mammut und das Mastodon.
- Der Dugong und die drei Arten der Manatis sind die einzigen noch lebenden Säugetiere der Ordnung Sirenia. Im Gegensatz zu Delphinen und Walen fressen diese Tiere ausschließlich Pflanzen.
- Die Gürteltiere aus der Ordnung der Cingulata
sind eigentümlich aussehende Säugetiere, die es lieben zu graben. Ihr Lebensraum erstreckt sich von Südamerika bis hinauf nach Texas und Florida (Süden Nordamerikas), doch Wissenschaftlern zufolge werden sie sich in Zukunft vermutlich noch weiter nach Norden hin ausbreiten. - Die Ameisenbären und Faultiere (Ordnung: Pilosa) leben ebenfalls in Nord- und Südamerika. Faultiere sind berühmt für ihre sehr träge wirkenden Bewegungen.
- Die Hörnchen (auch “Sciuridae” genannt) sind eine Familie aus der Ordnung der Nagetiere. Mitglieder sind das allgemein bekannte Eichhörnchen, das Baumhörnchen und das in den Waldgebieten Südostasiens beheimatete Spitzhörnchen.
- Die beiden Arten der Riesengleiter (oder Dermoptera, was so viel heißt wie “Haut-Flügel”) sind in Südostasien lebende Säugetiere, die mit ihren pelzigen Flughäuten mühelos durch die Lüfte segeln können.
- Als Primaten bezeichnet man nicht nur Affen, Lemuren, Loris, Galagos und Koboldäffchen, diese Ordnung schließt auch den Menschen ein! Das Wort “Primat” kommt vom lat. Primus, bedeutet soviel wie “Erster” und soll damit auf den “Gipfel der Schöpfung” anspielen (was auch sonst, der Namensgeber war schießlich einer davon!). Es gibt mehr als 400 Arten von Primaten.
- Etwa 2 von 5 Säugetierarten sind Nagetiere (oder Rodentia). Zu dieser Ordnung gehören neben anderen Mäuse und Ratten sowie Eich-, Streifen- und Erdhörnchen. Ihre Bezeichnung stammt vom lat. Wort rodere (~nagen). Ihre beiden Vorderzähne hören nie auf zu wachsen. Doch Vorsicht: Kaninchen gehören NICHT zu dieser Ordnung!
- Hasen, Kaninchen und der Pfeifhase gehören zur Ordnung der Lagomorpha. Sie ähneln den Nagetieren, doch sie haben mehr als nur zwei obere Schneidezähne und fressen beinah ausschließlich Pflanzen. Lagomorpha ist griech. für “Hasenartig”.
- Die 24 Arten von Igeln (einschließlich Ratten-Igeln) werden als Erinaceomorpha bezeichnet. Diese vergleichsweise großen Tiere haben längliche Nasen, kurze Schwänze und der Igel trägt auf seinem Rücken Stacheln statt normales Fell.
- Spitzmäuse, Maulwürfe und Schlitzrüssler sind unter Soricomorpha einzuordnen. Das griech. Wort Sorico ist eine direkte Bezeichnung für Spitzmäuse, hier sind also die “Spitzmausartigen” Säugetiere gemeint. Sie leben auf fast jedem Kontinent der Welt und viele von ihnen ernähren sich von Insekten.
- Die 1100 Arten von Fledermäusen gehören zur Ordnung der Chiroptera. Dieser Name stammt aus dem Griechischen und bedeutet direkt übersetzt “Handflügel”, denn ihre Flügel bestehen aus extrem langen Fingerknochen, die mit einer Flughaut überzogen sind. Die meisten Fledermausarten ernähren sich von Insekten, wodurch sie indirekt den Menschen helfen Schädlinge zu bekämpfen, die ansonsten Krankheiten verbreiten und Ernten bedrohen könnten.
- Die Schuppentiere oder Tannenzapfentiere, auch Pholidota genannt, leben in den Tropen Asiens und Afrikas. Auf ihrer Speisekarte stehen Insekten, vor allem Ameisen und Termiten.
- Die Wale gehören der Ordnung Cetacea an, die auch Delphine, Schweinswale einschließt. Außerdem zählt das weltgrößte Säugetier und gewaltigste Tier aller Zeiten zu dieser Ordnung: Der Blauwal. Wie die Gugongs und Manatis, aus der Ordnung der Sirenia, verbringen sie ihr ganzes Leben im Wasser.
- Die Ordnung der Carnivora umschließt Katzen, Löwen, Tiger, Hunde, Dachse, Wiesel, Robben und viele andere ähnliche Säugetiere. Obwohl Carnivora das lat. Wort für “Fleischfresser” ist, gibt es auch einige Allesfresser, wie Bären, und sogar Pflanzenfresser, wie Pandaren, die zu dieser Ordnung gehören. Daher werden REINE Fleischfresser auch gerne als KarnivorEN bezeichnet.
- Pferde gehören zu den Perissodactyla. Außerdem das Zebra, das Nashorn, der Tapir und so weiter. Diese fressen größtenteils Pflanzen und ihr Verdauungssystem ähnelt, anders als das der Paarhufer, eher dem der Nagetiere. Obwohl sie UnpaarHUFER heißen, ist die Bezeichnung “Huf” genau genommen nur den Pferden vorbehalten, bei den anderen Arten spricht man eher von (ungleichmäßig aus- oder zurückgebildeten) Klauen.
- Artiodactyla ist die Ordnungsbezeichnung für Schweine, Kühe, Kamele, Rotwild, Nilpferde und so weiter. Dazu gehören auch die “höchsten” aller an Land lebenden Tiere: Die Giraffen. Auch hier ernähren sich die meisten Arten von Pflanzen und verfügen über ein recht komplexes Verdauungssystem, doch Mitglieder dieser Ordnung haben alle eine gleichmäßige Anzahl Klauen an jedem Bein.